Gestern wurde Dr. Jekyll die erste CD (er hat ja vor lauter Begeisterung gleich weiter geordert) mit dem mexikanischen gangsta-rap aus dem fernen california geliefert. Das ist der Staat, wo immer die Sonne scheint, und die Leute nichts besseres zu tun haben, als den ganzen Tag im smog wie wild zu joggen. Aber wie sagt schon Manfred Mann "One day I'll make it out to California See if it's what it seems". Irgendwann wird der doc auch mal ganz cool ein Bierchen süffeln in L.A.. Joggen werde ich dann aber nicht, das überlass ich den Barbies und Hasselhoffs.
Aber eigentlich wollte ich ja eine andere Geschichte erzählen:
Wie ein fünfjähriger an Weihnachten riss ich also die CD aus der Verpackung, freute mich über den umfangreichen Beipackzettel, worin die Songtexte sogar auf englisch übersetzt sind (bin ja dem Spanischen nicht mächtig). Es geht um Mord und Totschlag, Bandenkrieg, Drogenschmuggel, alles was unser Dasein interessanter macht. Es singt beispielsweise eine ältliche Dame in den höchten Tönen, wie sie dem Geliebten im Koksrausch ein Messer tief ins Herz rammt, das Liedchen heißt sinnvollerweise "Cocaina", ganz reizend. Nun war ich aber überzeugt davon, Corridos wären sowas wie Blues für mexikanische Flüchtlingskinder.
Was soll ich sagen, es ist Polka. Kein Witz.
Aussen böse, Innen Polka
Man sieht in Gedanken richtig die Leute vor einem tanzen. Nun wird mir nichts anderes übrig bleiben, als die Scheibe zukünftig in Begleitung einer Flasche Tequila zu hören. Aber Zitrone enthält ja viel Vitamin C…